Mittwoch, 26. September 2018

svela III

Denn haben wir uns doch endlich vergößert...

Unsere svela II ist in guten Händen und hat in der Ostsee ihre neue Heimat gefunden. Am 9. Juni haben wir sie gemeinsam mit dem neuen Eigner auf seinen Trailer verholt und sind im Anschluss direkt los, um unsere svela III zu übernehmen. Weit hatten wir es nicht, da unser neues Schiff auch im Grevelingen lag. Der erste Törn ging also von Herkingen nach Den Osse.

Auf dem Bild sieht man uns direkt nach erfolgter Übernahme noch am Steiger in Herkingen.

svela III ist eine Spirit 32 aus der belgischen Werft van Heygen aus Boom. Mit 9.5m Länge ist sie einen guten Meter länger als unsere Vega. Wahrscheinlich noch wichtiger für lange Törns ist der Raumgewinn unter Deck mit einer Breite von 3.18m (anstatt 2.46 auf einer Vega). Also jute 70cm breiter!

Was hat sich geändert?

Unter Segeln: Auf svela II haben wir Stagreitervorsegel gefahren. Jetzt haben wir eine Rollfock, die sich vom Cockpit aus bedienen lässt. Das ist schon praktisch. Auf svela I hatten wir auch einen Fockroller. Bisher hatten wir allerdings noch nicht die Notwendigkeit, das Vorsegel zu reffen. Werden wir wohl noch erleben, wie gut das mit der Rollfock geht. Allerdings war unsere 3. svela bisher auch bei viel Wind sehr gutmütig und stabil. Da mache ich mir also keine Sorgen.

Das Groß haben wir auf svela II weggerollt. Jetzt haben wir ein Bindereff, wobei die achterlichen Reffleinen für die beiden Reffs  am Mast bedient werden. Wie bei svela II also noch alles am Mast zu bedienen, aber gebunden anstatt gerollt. Groß steht auch gerefft gut.

Mit einem Finnkiel anstatt dem (gemäßigten) Langkieler der Vega und dem Balanceruder steuert sich die neue deutlich agiler ohne nervös zu reagieren.

Unter Motor:  Rückwärts fahren. Einfach rückwärts fahren! Bestimmt einmal im Jahr haben wir in den letzten 7 Jahren im Hafen für unterhaltsames Kino gesorgt... Achterlicher Wind in der falschen Boxengasse. Drehen mit der Vega in einem Hafen ohne Pfähle... eher schwierig. Also ein paar Anläufe, bei denen man gerne, auch von den Stegen beratschlagt wird mit Tipps für ein Boot, bei dem das Ruder angeströmt wird....





Mittwoch, 16. Mai 2018

Unsere svela für den Höchstbietenden

Warum wir verkaufen? Unsere Kinder sind gewachsen und die Vega nicht. Eine Vergrößerung steht schon seit mehreren Jahren auf dem Plan.

Warum wir an den Höchstbietenden verkaufen?

Der Motor läuft aktuell nicht: Im letzten Jahr noch vom Fachbetrieb den Zylinderkopf komplett überholen lassen, jetzt Probleme mit dem Anlasser. Details findest du auf älteren Posts...

Mit etwas Glück kann man hier also ein tolles Boot für sehr wenig Geld erstehen.

Svela wieder fit machen

Um wieder fröhlich segeln zu können mit einem tollen Boot, sehe ich für den Motor folgende Möglichkeiten:
  • Aussenborder: Viele Vegas werden mit Aussenborder gefahren. Eine Aussenborderhalterung ist aktuell sogar schon motiert, die wir allerdings nur für einen Elektroaussenborder für enge Hafenmanöver genutzt haben. Auf Dauer wäre die Halterung sicherlich unterdimensioniert und müsste ausgetauscht werden. Für längere Touren würde ich die Halterung zumindest im Bootsinneren verstärken, was aber ohne größeren Aufwand möglich ist.
  • MD6a instandsetzen: Anlasser/Dynastarter reparieren. Nach der Lichtmaschine für die Verbraucherbatterie schauen. Neuen Regler habe ich schon im Boot liegen, falls es den Regler erwischt haben sollte... Ohne Thermostat fahren oder ein neues Gehäuse auftreiben.
  • Neuen Motor einbauen. Viele Segler haben den MD6a z.B. schon durch einen Beta Marine Motor ersetzt. Von den drei Möglichkeiten sicherlich die teuerste aber wahrscheinlich auch die schickste...
  • Elektromotor: Wem es nicht um lange Touren sondern primär ums Segeln geht, kann auch gut mit einem Elektromotor leben. Grad nachzulesen im Forum der Klassenvereinigung: https://www.albin-vega.de/forum (Technik / Motor und Antrieb)

Aktuelle Bilder

Aber Achtung, Svela war über den Winter im Wasser. Ist nicht poliert worden. So sieht sie aktuell aus. Etwas verschlafen und ohne Make-Up...

Der Streifen ist übrigens auch im Original golden gewesen. Bei uns blättert das Gold inzwischen wieder etwas ab. Ist aber auch einfach nur aufgeklebt für ein paar € und hält ein paar Jahre. Irgendwo im Blog auch in "neu" zu sehen. Macht dann ordentlich was her.

Die Sprayhood haben wir neu machen lassen, das Segelkleid passend für das Groß selbst geschneidert.

Auf dem 2. Bild fällt auf, dass Svela wirklich von beiden Seiten prächtig aussieht. Es würde einem sehr schwer fallen, müsste man sich für eine Seite entscheiden! ;-)

Vorpiek

Wenn das hier klein aussieht, täuscht es. Auch mit leichter Überlänge findet man hier ausreichend Platz für die Nacht.

Vorne sieht man das Schott zur Ankerkette.

Vorne unter der Matratze findet man den Wassertank. Davor und zu den Seiten ordentlich Stauraum.

Die Seitenwände haben wir neu verklebt. Das alte Material war schon vor Jahrenüberfällig.


An Backbord gibt es noch weiteren Stauraum. Mit den Hängern haben wir den hängenden Stauraum in "Staufächer" für die Kinder verwandelt. Ging 7 Jahre lang ausgesprochen gut...





Im Stauraum unter den Matratzen findet sich auch der Geber für das Echolot.
An Steuerbord ist dann weniger mit Stauraum. Hier gibt's dafür das See-WC. Die Zuleitung vom Tank zum Waschbecken haben wir beim austausch aller Frischwasserschläuche weggenommen, da wir das Waschbecken am WC ohnehin nie nutzen. Wir wollten es immer zu einer Schublade umbauen, sind aber nie dazu gekommen. Wenn man das Becken tatsächlich nutzen möchte, kann man leicht wieder einen Schlauch anschließen.










Die Messe

Klassisch geschnitten. Lange Kojen auf beiden Seiten. Keine Hundekoje. Hinter den Rückenpolstern der Kojen unglaublich viel Stauraum.

Hinter den Brettern am Boden findet man die tiefe Bilge. Bei uns sind dort zwei Batterien verstaut (Start- und Verbraucher) sowie - für Vegas Standard - der 35l Dieseltank.


Gerade mit Kindern ist einer der wichtigsten Einrichtungsgegenstände die Rolle mit den Küchentüchern... Daneben das UWK DSC/Atis Funkgerät mit dem Garmin GPS Backup...



Zum Ausklappen: Der Mini-Plotter von Lowrance und der Tiefenmesser von  NASA. Geschwenkt ist beides gut vom Cockpit aus sichtbar. Drüber die Rückwand der VDO Logge. 

Die Albin Vega hat schon beeindruckend viel Stauraum. In Otterndorf hat uns ein ehemaliger Vega-Segler beim Maststellen geholfen... Jetzt Besitzer einer Monsun 31, also definitiv ein Boot, das auch für uns als Nachfolger in Frage kommt. Aber seine Frau war nicht glücklich: Viel zu wenig Stauraum im Vergleich mit ihrer Vega...


Unter der Platte findet man einen 2-flammigen Spirituskocher 3000 von Origo. Vom Vorbesitzer funkelnagelneu erstanden. Von uns eher selten auf Reisen gebraucht, also gut in Schuss.





Mit dabei auch die Vega-Whiskeygläser an Bord...  :-D

Also einfach noch ein paar Bilder zum Abschluss...








 Was gehört dazu?

Bei den ganzen Einbauteilen habe ich darauf geachtet, nichts zu verbasteln. Alle Einbauten sind (nahezu) rückstandsfrei wieder entfernbar, wie die Holzfronten für UKW Funk / Radio / Plotter, etc.

Aber was gehört dazu:

Navigation
  • Plotter: Lowrance Elite 4m, inkl, Kartenmaterial.
  • Lot: Nasa Clipper Depth
  • Plotter & Lot sind auf einem schwenkbaren Arm angebracht, so dass man beides auch gemütlich vom Cockpit aus sehen / bedienen kann.
  • Im Cockpit findet man noch eine VDO Logge und den Contest Kompass.
  • Funke (DSC + Atis) - das Funkgerät ist mit dem Lowrance Plotter verbunden für die GPS-Position im Notfall.
  • Neben der Funke klemmt noch ein älteres Garmin GPS Handgerät - nur falls mal das Lowrance ausfallen sollte...
  • Sony Radio mit USB/CD/Aux-In, Pioneer Boxen dazu.
Segel
  • Gut in Schuss sind Fock und durchgelattetes Groß. Beides noch vom Vorbesitzer, Kaufdatum unbekannt aber kann bei Kauf nicht viel genutzt worden sein.
  • Eine passende Genua habe ich mal auf ebay geschossen, die kommt mit, ist aber keine Freude mehr anzuschauen.
  • Ebenso eine kleinere Fock für mehr Wind, die ich schon gerne genutzt habe, die aber auch nicht mehr in Top-Zustand ist...
Sonstiges
  • Ein Anker mit Ankergurt - wie auf den Bildern zu sehen.
  • Kleinkram wie eine Fettpresse, Trichter, Dieselkanister, Getriebeölkanister, Bootshaken, Regenzelt das über das Cockpit gespannt werden kann, diverse Leinen...

Für die nächste Wintersaison

Da in den letzten Jahren viel zu wenig Zeit war und der Motor alle Zeit gefressen hat, sind ein paar andere Dinge liegengeblieben, die aufgeholt werden müssen:
  • Holzgriffe auf Deck sollten neu angeschliffen und lackiert oder geölt werden.
  • Steckschot sollte neu lackiert oder ausgetauscht werden.
  • Für die Backskistendeckel haben wir schon Ersatz, der nur montiert werden muss und für das erste sicherlich reicht. Wirklich schöne macht Ahrendt Schramm aus der niederländischen Klassenvereinigung...
  • Ich wollte die Dieselpumpe austauschen. Sie funktioniert zwar, sieht aber arg angerostet aus. Eine Ersatzpumpe gehört schon zum Boot und liegt zum Einbau bereit.
  • Letzes Jahr ist uns ein Nachbar ein wenig beim Ausparken zu nahe gekommen. Daher:
  • Seeventile wollte ich die letzten Jahre schon immer tauschen. Alles dicht, aber insbesondere das ausgehende Ventil der Seetoilette ist sehr schwergängig.
  • Die Leselampe der Steuerbordkoje funktioniert nicht mehr, die versprödeten Kunststoffteile im Inneren wollten nicht mehr und ließen sich von mir auch nicht mehr heilen. Schade, weil die Lampen eigentlich sehr schön sind. Da ich noch nichts passendes zum Austausch gefunden habe, sind beide Lampen noch original, Backbord funktionstüchtig.
  • Der Verklicker ist hin. Da muss ein neuer hin.

Volvo Penta MD6a startet nicht... ein Nachtrag.

Probefahrt

Der Motor läuft also wieder, Zeit für eine Probefahrt. Beim finalen Frischmachen bekomme ich das Gehäuse für das Thermostat nur mit Mühen dicht. Die damals eingesetzte Metallspirale für das durchgedrehte Gewinde ist wieder lose. Mit neuer Spirale geht es. Die Verbraucherbatterie scheint jedoch nicht geladen zu werden. Irgendetwas ist mit der Lichtmaschine...
Aber der Dynastarter läuft wie eine 1, der Motor startet und los geht es von unserem Heimathafen erst unter Motor, dann unter Segel zum Archipel, einer kleinen künstlichen Insel im Grevelingen. An Bord ist mein Sohn und ein Freund von ihm.
Auf dem Rückweg Flaute. Die beiden sind müde und schlafen im Vorschiff. Auf einmal geht die Motortemperatur hoch. Ich schaue nach, kein Kühlwasser. Verdammt! Also erstmal Motor aus, Groß gesetzt und bei langsamem Dümpeln in Richtung Heimathafen nachgedacht.
Unter Segeln wird das nie was, also muss irgendwie der Motor wieder ans Laufen gebracht werden. Groß runter, Anker raus.
Wie vermutet hat es den Impeller zerlegt. Nach etwas Kramen finde ich den Ersatzimpeller. Einbauen, Motor starten. Nix. Kein Kühlwasser.
Ein Glück kommt gerade ein Bekannter vorbei und schleppt uns in unseren Hafen. Die beiden Jungs im Vorschiff wachen erst auf, als wir schon wieder sicher in unserer Box liegen.
An diesem Wochenende habe ich in einem Maße die Nase voll von unserem Motor, dass ich nicht mal mit der Fehlersuche beginne.
Das erste Mal seit ichweissnichtwievielen Jahren verbringen wir unseren Urlaub im Sommer nicht auf unserer Svela sondern erkunden Südengland mit Auto und Zelt...

Dichtpappe

Ein paar Wochenenden später und mit ausreichend Abstand kann ich mich dem Motor wieder nähern und der wahrscheinliche Übeltäter ist relativ schnell gefunden. Ein kleines Stück Dichtpappe finde ich in der Leitung hinter der Seewasserpumpe. Jedenfalls läuft wieder Kühlwasser.
Es ist allerdings schon Saisonende, so dass es bei einer einzigen, kleinen Runde bleibt in diesem Jahr.

Auswintern

Wieder kommt alles Mögliche dazwischen, Auswintern also erst am letzten Wochenende. Und was sagt mein MD6a dazu?
Das Relais vom Anlasser klappert noch, aber sonst tut sich nichts mehr. Nicht auch noch der Anlasser...

Da fassen wir einen Entschluss...




Sonntag, 9. Juli 2017

Volvo Penta MD6a startet nicht

Die Vorgeschichte...

Letztes Jahr hatten wir leider nur sehr wenig Zeit für unsere Svela. Daher auch nur sehr wenige und kurze Touren. Beim Einwintern wollte der Motor dann nicht mehr anspringen. Verdammt!

Nach einigem hin und her habe ich dann den Frostschutz durch über eine Stunde Kurbeln durch den Motor gejubelt...

Die Fehlersuche

Fürs Erste hatte ich jedenfalls die Nase gestrichen voll, was Bootsmotoren angeht. Im Frühjahr habe ich dann mal noch einiges probiert. So kompliziert ist so ein alter Diesel ja nun nicht. Außer Diesel, Luft und Kompression braucht er eigentlich nichts...


Er saugt Frischluft an, schließt dann die Ventile und spritzt Diesel ein, wobei die Brennkammer durch den Kolben wieder komprimiert wird. Ist der Diesel weit genug komprimiert, entzündet er sich von selbst und drückt den Kolben wieder runter. Jetzt muss durch die Aufbewegung des Kolbens nur wieder die verbrauchte Luft durch das Auslassventil wieder aus der Brennkammer gedrückt werden. Fertig. Also schauen wir mal:

1. Diesel

Was kann hier schieflaufen?

Stopp-Hebel gezogen?

Hört sich doof an, ist mir aber auch schon mal passiert. Nur ein paar Millimeter war er noch gezogen und ich hab mich gewundet, dass der Motor nicht anspringt. War jetzt aber definitiv nicht das Problem.

Filter dicht?

So viel an Filtern gibt es ja auch nicht. Ich habe einen Wasserabscheider, dann einen kleinen Filter in der Dieselpumpe und den Dieselfeinfilter. Sah soweit alles gut aus, Dieselfeinfilter habe ich wie jedes Jahr dann auch frisch gewechselt. Keine Verbesserung.

Luft im System?

Also alles mehrfach entlüftet... Schön nach Handbuch: Erstmal die Schraube am Feinfilter gelöst, ordentlich was rausgepumpt, zum Schluss auch am Zulauf zu den Einspritzdüsen. Soweit alles ok. Nur starten wollte er nicht.

Einspritzdüsen

Letzte Möglichkeit wäre beim Diesel, dass die Einspritzdüsen nicht mehr sauber sprühen. Aber das zu kontrollieren ist dann auch eine größere Aktion, was? Dazu muss man den Zylinderkopf ausbauen und die Einspritzdüsen prüfen (lassen).

2. Luft

Das ist ja nun wirklich ein schlichtes System bei so einem Diesel. Ich habe einfach mal den Luftfilter abgenommen. Auch keine Besserung. Gereinigt habe ich den Luftfilter dann gleich auch noch mal. Aber der Grund war hier definitiv nicht zu finden.

3. Kompression

Wenn fehlender Diesel oder Luft ausgeschlossen sind, bleibt eigentlich nur noch die Kompression... Also los:

Dekompressionshebel

Der MD6a hat einen Dekompressionshebel, mit dem man die Ventile öffnen kann (ich weiss gar nicht, welche Ventile da geöffnet werden. Die einlassenden oder die auslassenden?). Der sollte natürlich flach liegen also die Kompression nicht verhindern. Dieter aus der Klassenvereinigung hat noch den Hinweis gegeben, dass die Feststellschraube der Dekompressions-Welle wohl schon mal gelockert sein kann, so dass der Mechanismus nicht mehr sauber funktioniert. War bei mir aber nicht das Problem...

Zylinderkopfdichtung

Zwischen Zylinderkopf und Motoblock befindet sich die Zylinderkopfdichtung. Wenn die hin ist, kann Luft den Motorraum verlassen, ohne dass es zu der notwendigen Kompression kommt. Auch hier müsste man zur Kontrolle den Zylinderkopf abnehmen. Nimmt man ihn ab, ist auch eine neue Zylinderkopfdichtung fällig ;-)

Ventile

Wie auf dem Schaubild oben zu sehen, klappern die Ventile immer hoch und runter. Müssen allerdings bündig mit dem Zylinderkopf abschliessen in oberster Position, sonst kann auch hier der Druck eintweichen, was wiederum keine Kompression und damit auch keine Zündung zur Folge hat. Auch die Ventile zu prüfen erfordert wieder, dass man den Zylinderkopf abnimmt. Mein Stegnachbar hat auf die Ventile getippt. Da man bei Segelbooten den Motor ja doch nur sporadisch nutzt, kommt es an den Ventiloberseiten gerne zu Ablagerungen, die über die Zeit dafür sorgen, dass die Ventile nicht mehr dicht schliessen.

Kolbenringe

Die letzte Möglichkeit, bei der der Druck entweichen könnte, sind die Kolbenringe. Die Kolbenringe dichten den Kolben seitlich ab. Wenn man die Kolbenringe erneuern will ist aber noch mehr Basteln angesagt, da man dann eigentlich den kompletten Motor zerlegen muss...

Was also?

Nachdem ich alles andere ausgeschlossen habe, konnte es eigentlich nur noch an der Kompression liegen. Also habe ich dann doch den Zylinderkopf abgenommen. Was ich gefunden habe:
  • Ventile: Ich habe den Zylinderkopf auf den Kopf gestellt und Wasser auf die Ventile gegeben. Bei zwei Ventilen ist das Wassser so durchgelaufen. Also definitiv ein Kandidat für die fehlende Kompression. Ventile lassen sich relativ leicht selber schleifen. Da gibt es auch nette Videos auf YouTube zu. So einen Penöpel zum Drehen habe ich mir bei einer benachbarten Werkstatt geliehen. 
  • Zylinderkopfdichtung: Zylinderkopfdichtung?! Da war nix mehr von zu sehen. Also noch ein Kandidat für die fehlende Kompression. Eine neue Zylinderkopfdichtung für einen MD6a bekommt man auch für relativ kleines Geld gekauft (Original Volvo Penta für ca. 120€, ich habe ca. 60€ bezahlt).
  • Oberfläche des Zylinderkopfs / Motoblocks. Die Oberflächen können mit der Zeit natürlich auch weit entfernt davon sein, plan zu sein. Da hilft dann auch keine neue Zylinderkopfdichtung mehr. Bei mir sah der Zylinderkopf so aus, als ob man ihn noch mal etwas planen könnte, der Motorblock selber sah völlig ok aus.
Da ich den Zylinderkopf nun schon man runter hatte, wollte ich aber auch sicher sein und die Einspritzdüsen prüfen lassen. Da gibt es auch spezielle Abzieher für, aber mir war es da doch sicherer, das von einem Fachmann machen zu lassen. Der hat sich den Zylinderkopf dann nochmal komplett vorgenommen: gesäubert, Einspritzdüsen ausgebaut und abgedrückt (waren noch 1a ok nach 40 Jahren!), Ventile nachgeschliffen, Oberfläche geplant.

Er Läuft!

Letzten Freitag habe ich dann alles wieder zusammengebaut:
  • die Einspritzdüsen schön mit Kupferpaste eingesetzt (für die nächste Überholung in 40 Jahren),
  • den Zylinderkopf mit einem Drehmomentschlüssel wie im Werkstatthandbuch beschrieben angezogen,
  • ordentlich entlüftet und...
Er Läuft wieder frisch und munter. Ganz ehrlich wollte ich eigentlich nie so viel von Dieselmotoren verstehen... aber was hilft es. :-)

Mittwoch, 25. November 2015

Warme Ohren im Winter

Auf der Suche nach dem idealen Einschlafsound für die 2. Saison habe ich letzten Freitag mal unseren Hafen aufgenommen. Und... es wirkt!

Eigentlich hatte ich das schon vor ein paar Wochen vor, musste dann aber feststellen, dass mein Laptop gar keinen Audio-In mehr hat. Heieiei. Moderne Technik. Kurze Zeit später war ich dann Besitzer eines neuen USB Audio-Interfaces, das auch meine Mikrophone mit Phantomspeisung versorgen mag.

Der alte LA-Audio Mic-Preamp kann damit jetzt eigentlich auf den Müll (ehm, eBay) wandern :-)

Soundprobe gibt es unter:


Zum Einschlafen hatte ich mir eigentlich eher so 3-4Bft mit beschaulichem Fall-Geklapper vorgestellt. Aber was will man machen. Erste Tests haben gezeigt, dass man auch mit der 6Bft-Aufnahme ganz famos einschlafen kann :-)

Wen es interessiert: 2 x AKG C-3000B, Focusrite Scarlet 2I2, audacity auf Linux. Mics einfach unter die Sprayhood gestopft, kein Windschutz etc. Special Guest: Geflapper der neuen Sprayhood von vegamarin.se.



Montag, 1. Juni 2015

Baumpersenning

Heieiei, über ein Jahr hat es jetzt gedauert, bis wir nach dem Zuschnitt endlich die fertige Baumpersenning am Schiff haben...

Aber es hat sich gelohnt. Die alte Persenning war noch original und entsprechend durch. Wir haben sogar den gleichen Stoff gefunden, der bei der neuen Sprayhood verwendet wurde (Schmitz-Werke Emsdetten). Sogar mit (fast) dem gleichen Farbton.

Lustig, dass deren Marke für maritime Stoffe Swela heißt. Bestimmt ein Druckfehler ;-)

Im Werksverkauf über ebay war das verhältnismäßig günstig. Die Berater im Werksverkauf haben uns super bei der Suche und Auswahl telefonisch geholfen.

Dienstag, 6. Mai 2014

Womit kochen?



Von Spiritus über Petroleum und Gas bis zu elektrischen Varianten für den Hafen gibt es ja alles mögliche an Alternativen.

Zuhause koche ich auf Gas. Weil es schön direkt heizt und sichtbar/hörbar ist. Man hört einfach schon, wie heiß eine Kochstelle ist und muss nicht auf Nummern schauen, ob man jetzt Leistungsstufe 5 oder 8 eingestellt hat...

Aus Flaschen nur, weil wir kein Gas im Haus haben. Aber eine 11kg Flasche hält bei täglichem Kochen 2-3 Monate...

Aber was auf dem Boot?

Gas

Auf der ersten svela gab es Gas. Wohl weit entfernt von jeder Vorschrift zur Gasinstallation auf Sportbooten hatten wir einen halb-kardanisch aufgehangenen Gaskocher. Einflammig.

Da garnix an Schläuchen / Leitungen verbaut ist, wenn man den Brenner direkt auf eine Gasflasche aufschraubt wohl auch eher unbedenklich...

Gas finde ich eigentlich grundsätzlich schick auf Booten. Bestehende Installationen würde ich daher auch nie rausnehmen. Besonders dann nicht, wenn unter den Flammen noch ein Backofen schaukelt. Wenn man allerdings auf Gas umrüsten will, ist doch relativ viel zu tun. Man braucht auch unbedingt Platz für zwei Flaschen, um nicht Gas-los dazustehen, wenn die Spaghetti noch deutlich vor al dente sind; Leitungen legen, lenzendes Gasschapp, ...

Nur eine Flamme war natürlich eine Herausforderung. Aber irgendwie ging es auch auf mehrwöchigen Touren. Wenn ich jetzt auch nicht mehr genau sagen kann, wie das ging :-)

Nicht so ganz einfach war es immer, überall kurzfristig neue Flaschen zu bekommen, die dann auch passen...

Spiritus

Auf unserer jetzigen svela war ein neuer Origo 3000 mit an Bord. Damit kochen wir jetzt seit 3 Jahren sehr regelmäßig (wenn nicht grad Cobb-Time ist - kommt vor).

Vorteil ist sicher, dass man nicht viel bauen muss, wenn man sich für Spiritus entscheidet. Ein paar Spiritus-Flaschen in Reserve kann man gut transportieren. Spiritus bekommt man hier auch eigentlich überall. Man muss nur wissen, wie sich das Zeug je nach Land nennt :-)

In DE, NL, BE, FR, DK hatten wir jedenfalls nie Probleme, für Nachschub zu sorgen. 1l bekommt man meistens unter 2€, wobei wir immer mit 1-2l / Woche ausgekommen sind.

Einen ganz schlechten Ruf haben Spirituskocher ja bzgl. der Leistung.  
Spiritus ist nicht sehr praktikabel für den Dauergebrauch. Wegen des geringen Heizwerts eignet es sich nicht sehr gut zum Kochen. - Bobby Schenk
Da ist schon was dran, aber als Weltumsegler hat man wohl auch andere Anforderungen als jemand, der evtl. grad mal 1-2 Monate am Stück mit einem Bootskocher "arbeitet". Das Bild zeigt jedenfalls sehr eindrucksvoll, dass man mit Spiritus neben verspätetem Teewasser auch ganz passable Frikadellen hinbekommen kann. Schweres Geschirr und Geduld hilft.

Man braucht halt für alles etwas mehr Zeit. Wenn man die auf seinem Boot nicht hat, dann ist Spiritus wohl nix. Ich mag's.

Petroleum

Petroleum war ja lange das non-plus-ultra auf Yachten. Wer hat die ganzen Bücher nicht gelesen? Wo Susan für Eric seine Leibspeise auf See zubereitet: Pommes Frittes. Lecker! Da braucht man dann wahrscheinlich auch einen kräftigen Passat, um den Geruch wieder aus den Leinen zu bekommen :-)

Auf der Suche nach der optimalen Koch-Lösung habe ich mich jedenfalls auch an Petroleum versucht und habe einen Optimus 155 erstanden. Die Schnellzündung war zurückgebaut, so dass ich wie bei einem 55er mit Spiritus vorgeheizt habe.

Die Heizleistung ist wirklich deutlich höher als bei einem Spirituskocher. Rußen war bei uns absolut kein Problem. Wenn man den Brennern mit ein wenig Spiritus die Zeit lässt, ordentlich aufzuheizen, haben die Flammen 1a gebrannt ohne zu blaken.

Was mich aber gestört hat waren zwei Dinge:

  • Aufwand, bis man loslegen kann: Zunächst mal muss man den Petroleumtank auf Druck bringen. Also ordentlich pumpen. Dann Spiritus einfüllen und vorheizen. Bis man da den Kessel auf den Kocher gebracht hat, sind schon mal ein wenig Zeit und ein paar Handgriffe rum. Ok. Spiritus braucht auch Zeit, aber anders. Da zündet man an, Kessel drauf, Bier auf, Ruhe. :-)
  • Geruch: Hier hat man wirklich das Beste der Geruchswelten vereint. Durch die offene Spiritusflamme hat man zunächst den intensiven Spiritusgeruch. Dann beim späteren Brennen den Petroleumgeruch. Wenn die Pumpdichtung nicht ganz 100%ig dicht ist oder beim regelmäßigen Nachfüllen, hat man zudem noch das Petroleum an den Fingern...

Wegen des Geruchs hat meine Regierung dem Kocher dann auch nach relativ kurzer Zeit die rote Karte gegeben. Für uns war das nix. Wer das Anzünd-Ritual und Petroleumgeruch mag, ist mit so einem Kocher aber bestimmt besser beraten als mit einem Spirituskocher.

Zu beachten: Das Anzünd-Ritual muss man auch morgens vor dem / für den ersten Kaffee durchstehen!

Elektrizität am Herd

Nun habe ich ja gerade einen neuen Landanschluss mit diversen Steckdosen verlegt und mich im Winter bei den Übernachtungen auf dem Boot schon mit einem kleinen Wasserkocher angefreundet. Da hab ich mir überlegt, ob nicht auch Herdplatten was wären.

Klar ist das nur was für den Hafen, also keine 100% Lösung. Da wir aber so ca. 80-90% der Nächte auf dem Boot in Häfen verbringen, immerhin eine 80-90% Lösung. Als Backup wäre dann noch der Origo mit an Bord für Anker- oder Inseltage.

Normale Elektroplatten oder Ceranfelder scheiden völlig aus, dann lieber Spritus.  Aber wie wäre es mit...

Induktion

Also habe ich jetzt mal ein Kochfeld mit zwei Induktionsplatten erstanden. Erste Versuche daheim waren schon sehr vielversprechend. Zwar ist die Bechamel der Lachslasagne bei meinem ersten Test nur mit etwas zuviel, ehm, Raucharomen gelungen. Aber das ist ok. Da müssen wir uns erst aneinander gewöhnen, das Induktionsfeld und ich.

Nervig ist vor allem der Lüfterlärm und das Gepiepse beim Bedienen. Aber es riecht nix, es heizt direkt und kräftig, man muss sich nicht regelmäßig um Brennstoff kümmern, wenn man eh ein Landkabel ausgelegt hat. Ich werde es mal mit lauter Musik beim Kochen probieren.

Gedanken muss ich mir erstmal nur noch über das Stauen des Kochers machen. Aber da habe ich schon Ideen. Mal sehen, ob das Ding am Ende der Saison noch auf dem Boot ist oder sein vorzeitiges Ende doch bei ebay gefunden hat.

Aber ich glaube schon, dass sich hier eine langfristige Freundschaft anbahnt :-)